Der Gleismesszug 725 004-6 / 726 004-5 der DB Netz Instandhaltung fährt am 27.06.2012 von Betzdorf (Sieg) auf die Hellertalbahn. Der Zug besteht aus: Antriebs- und Mannschaftswagen 725 004-6, ex 798 674-8, ex VT98 9674 und Steuer- und Messwagen 726 004-5.
Der VT 725 004-6 wurde 1959 bei der Wagonfabrik Uerdingen unter der Fabrik-Nr. 66 568 gebaut und als VT 98 9674 an die Deutschen Bundesbahn geliefert. Ab 1968 wurde er als DB 798 674-8 bezeichnet. Im Jahr 1975 erfolgte dann im AW Kassel der Umbau in den Antriebs- und Mannschaftswagen DB 725 004-6.
Der Steuer- und Messwagen 726 004-5 wurde 1974 bei MBB in Donauwörth unter der Fabrik-Nr. 09 030 gebaut.
Allgemeines:
Die Kontrolle der Fahrwege erfolgte noch bis in die DB Zeit durch den Streckenläufer. Ab 1950 wurde Ultraschall zur Prüfung der Gleise eingesetzt. In den 1970er Jahren war der Bestand an Gleismesswagen bei der Deutschen Bundesbahn gering, außerdem war die Höchstgeschwindigkeit der eingesetzten Fahrzeuge zu niedrig. Im Jahre 1974 entwickelte daher das Bundesbahn-Zentralamt München einen neuartigen zweiteiligen Gleismesstriebzug (GMTZ) auf Basis der BR 798 und des TVT (Turmtriebwagen) der 701. So wurden fünf VT der BR 789 (798 804, 674, 779, 674 und 799) im AW Kassel zu den Fahrzeugen 725 001 bis 005 umgebaut. Diese Fahrzeuge dienen als Antriebs- und Mannschaftswagen, sowie zur Energieversorgung.
Die Messergebnisse werden mittels der motorlosen, bei Messerschmitt-Bölkow-Blohm in Donauwörth, neu gebauten und mit Messtechnik von der Schweizer Firma Matisa ausgerüsteten, Messwagen 726 001 bis 005 erzielt. Die Messzüge werden im gesamten Bereich der DB eingesetzt, aber auch für die CFL in Luxemburg ist der DB-Messzug im Einsatz. Die Züge gehören mittlerweile zum Geschäftsbereich DB Netz Instandhaltung und sind in Minden beheimatet.
Der TRIEBWAGEN BR 725:
Der Triebwagen Baureihe entspricht im Aufbau des Wagenkastens dem Uerdinger Schienenbus BR 798. Unverändert beibehalten wurde das Untergestell mit Luftfederung, der Antrieb mit Motor, Getriebe und Kühlanlage, die Radsätze, die Bremse und die elektrische Ausrüstung. Für den Antrieb hat er seine zwei Fahrmotoren des Typs Büssing U10 behalten. Diese 9,8 Liter Sechszylinder-Unterflur-Dieselreihenmotoren mit 150 PS (110 kW) Leistung übertragen ihr Drehmoment über eine hydraulische Kupplung und ein elektromechanisches Schaltgetriebe jeweils auf die entfernt liegende Achse, über eine Gelenkwelle auf das Radsatzwendegetriebe.
Auf beiden Seiten der Motorwagen der Baureihe 725 wurden drei Fenster entfernt und der Geräuschpegel im Innenraum vermindert, darüber hinaus wurde ein Führerstand entfernt. Im Innenraum stehen zwei Schlafabteile, ein Waschraum sowie ein Aufenthaltsraum mit Kochstelle und Kühlschrank zur Verfügung. Auf dem Dach wurde ein 200 Litern Wassertank installiert. Der Innenraum beherbergt auch einen Maschinenraum, der ein Diesel-Stromaggregat (Hatz 1-Zylinder-Dieselmotor mit Bosch - Generator 5 kVA) aufnimmt, um die Messgeräte des Messwagens mit Strom zu versorgen.
Für die Heizung wird die Wärme des Motorkühlwassers ausgenutzt. Bei Motorstillstand wird der Wärmebedarf durch ein ölgefeuertes Heizgerät, das auch das Motorkühlwasser vorwärmt bzw. warm hält, gedeckt.
Technische Daten der BR 725:
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsformel: A A
Länge über Puffer/Kupplung: 13.950 mm
Breite: 3.000 mm
Achsabstand: 6.000 mm
Treibraddurchmesser: 900 mm (neu) / 850 mm (abgenutzt)
Eigengewicht: 23 t
Nutzlast: 1,5 t
Zul. Anhängelast: 20 t
Zur Mitfahrt zugel. Personen: 10
Leistung: 150 PS (110 kW)
Max. Drehzahl: 1.900 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
F
Armin Schwarz https://hellertal.startbilder.de/ 23.01.2022, 47 Aufrufe, 0 Kommentare
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